Die Buchhaltung

Wo Zahlen wichtiger sind als Buchstaben

Von Axel Schwade


Informieren, einordnen, bilden, unterhalten: Alles Aufträge einer Zeitung. Ein Verlag ist aber auch ein Wirtschaftsunternehmen. Und ob das 175. Jahr für den Patriot ein finanziell erfolgreiches ist, werden zwei Frauen als erste wissen. Wer? Das verrät ein Blick in die Buchhaltung – also in jenen Bereich, in dem Zahlen wichtiger sind als Buchstaben.


5 Firmen 

werden von der Buchhaltung betreut. Der Zeitungsverlag Der Patriot hat nämlich zwei „Firmenschwestern“: Die Zeitungsvertriebs- und Werbegesellschaft sowie die Gesellschaft Laumanns Medienservice.  Dazu gibt es noch zwei übergeordnete Firmen: Laumanns Verwaltung und C. Jos. Laumanns. Da wird schnell klar: Hier muss man genau wissen, wer mit wem wie zusammenhängt und welcher Teil einer Rechnung wem zuzuordnen ist. Nur ein kleines, spontanes Beispiel: Der Patriot hat zwar den Leasingvertrag über alle Drucker abgeschlossen, bittet dafür dann aber die anderen Firmen „zur Kasse“. Muss ja alles seine Richtigkeit haben.


70.000 Buchungen 

fallen jedes Jahr ungefähr an – Einnahmen aus Abos oder Anzeigen genauso wie Ausgaben für Anschaffungen oder Anwender-Software. Vieles davon läuft aber automatisiert. Das Anzeigensystem etwa erstellt die Rechnungen samt Kundennummer, Betrag und Datum automatisch, und fast alle Abonnenten haben eine Einzugsermächtigung gegeben. Dennoch: Lastschriften kontrollieren, Belege buchen, die eigenen Rechnungen bezahlen, mahnen, Lohn- und Gehaltszahlungen anweisen, Steuertermine beachten – ruckzuck ist die Woche um. Die Monate rund um den Jahreswechsel sind wegen der Abschlüsse dabei besonders intensiv.


5 Kassenbücher 

werden in den Geschäftsstellen noch penibel handschriftlich geführt und hier später gebucht. Ticketverkauf, Medienshop, bar bezahlte Anzeigen oder Wunscherfüller-Verkauf sind hier das Hauptgeschäftsfeld.


2 Frauen 

managen die Buchhaltung: Monika Kellerhoff (60) ist inzwischen seit 30 Jahren an Bord. Die gelernte Steuerfachgehilfin kannte das Haus Laumanns schon aus ihrer Zeit beim Steuerberater und wurde dann zur Hansastraße gelotst. Als Prokuristin warten auf sie längst auch Extra-Aufgaben abseits der Bücher, wenn etwa bei laufenden Projekten Entscheidungen anstehen (wie aktuell bei der neuen PV-Anlage und den Wallboxen). Der Allagenerin steht seit zwölf Jahren Ulrike Vogel zur Seite. Die 61-Jährige weiß als Groß- und Außenhandelskauffrau mit BWL-Studium genau ums Buchen und Bilanzieren. Was gehört wohin? Na, am besten auf Gewinn! Die prognostizierten Planzahlen werden am Ende oft auch erreicht. Und das, ohne mit strengen Budgets zu kalkulieren. „Aber wir halten hier auch die Penunzen zusammen“, lacht Kellerhoff.