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Das Medienhaus Laumanns

Gestern, heute, morgen: Wir nehmen Sie zum Jubiläum mit auf eine spannende Reise durch die Verlagsgeschichte, die Abteilungen unseres Hauses und das Leben im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung.

Warum ein Volontariat?

Lehrreich und spannend: Der Einstieg in den Journalismus

Von Rebecca Dormels


Was ist ein Volontariat? Das wurde ich ziemlich oft im Bekanntenkreis gefragt. Eigentlich kann man es mit einer Ausbildung vergleichen, die beim Patriot zwei Jahre dauert und bei der man am Ende Redakteur ist. Ich habe mich für ein Volontariat beim Patriot entschieden, weil ich spannende Geschichten erzählen und einen möglichst abwechslungsreichen Arbeitsalltag haben wollte. Ein abgeschlossenes Studium vorher zu machen, ist von Vorteil, und auch etwas Erfahrung durch freie Mitarbeit kann nicht schaden. Das Volontariat ist eine Chance, um einerseits voll im Arbeitsalltag eingebunden zu sein und andererseits durch Schulungen zu lernen. Drei Wochen geht es zum Beispiel zur Journalisten-Akademie auf das Schloss-Oberwerries, wo man auch in Kontakt mit den anderen Volontären kommt und sich austauschen kann. Dann gibt es auch noch interne Schulungen, bei denen die Redakteure vom Patriot in ihren Fachbereichen ihr Wissen an die Volontäre weitergeben. Für drei Monate geht es für jeden Volontär zu der Mantelredaktion beim Westfälischen Anzeiger in Hamm. Dort wird der überregionale Teil der Zeitung produziert.


Es geht nicht mehr darum, lokale Geschichten aufzuspüren, sondern man bekommt News über die Nachrichtenkanäle zugespielt. Als Volontär steht man nicht nur daneben, sondern bekommt direkt viel Verantwortung, geht auf Termine und recherchiert wichtige Geschichten. Und was bringt mir das Volontariat für die Zukunft? Ich habe ausreichend Arbeitserfahrung, habe alles in der Redaktion einmal ausprobiert und bin somit gewappnet für das Leben eines Redakteurs.



 

Mitten drin statt nur dabei

Ein Tag im Leben einer Volontärin


von Nina-Vienna Wissing


Seit meiner Kindheit begleitet mich der Beruf des Redakteurs. Meine Mutter ist Journalistin und absolvierte ebenfalls ihr Volontariat beim Patriot. Bereits in der fünften Klasse durfte ich sie zu Terminen begleiten, beispielsweise zu Kulturveranstaltungen. Schon als Kind ahmte ich meine Mutter nach und bewaffnete mich mit Stift und Block, um fleißig mitzuschreiben. Ich saugte alle wichtigen Infos auf und wollte einfach alles wissen – egal, ob bei Zoobesuchen, Kindergeburtstagen oder auf Schulveranstaltungen. Dabei ist die Neugier sicherlich eine der wichtigsten Eigenschaften eines Reporters. Man lässt niemals Dinge so stehen, sondern fragt nach und versucht, alle möglichen Informationen herauszufinden – das ist absolut mein Ding!


Als Journalist hat man die Möglichkeit, in alle Lebensbereiche einzutauchen und mit interessanten Menschen ins Gespräch zu kommen. Während meines Volontariats durfte ich bereits einige spannende Termine übernehmen. Von informativen Ratssitzungen bis hin zu fesselnden Gerichtsverhandlungen und verschiedensten Selbstversuchen – das Repertoire an möglichen Geschichten ist genauso umfangreich wie aufregend. Besonders aufregend ist es, wenn man mit einflussreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammenarbeitet. So hatte ich beispielsweise die Gelegenheit, die Comedians Luke Mockridge und Ralf Schmitz kennenzulernen, ebenso wie die Musiker der Berliner Kultband Culcha Candela. Mit jedem Termin gewinne ich neue Erfahrungen und kann das Gelernte in den zahlreichen Seminaren und Schulungen vertiefen.


Nach den zwei Jahren meines Volontariats habe ich eine unfassbar spannende Zeit hinter mir und vermutlich noch eine mindestens genauso aufregende Zeit vor mir.

9:30 uhr 

Der Arbeitstag beginnt. Als Volontär kann es jede Woche woanders losgehen, denn in jeder Redaktion werden wir mal gebraucht. Ob das Pressehaus am Markt oder die Redaktionen in Erwitte, Geseke und Rüthen. Klar, wenn ein wichtiger Termin ansteht, müssen wir auch schonmal früher aufstehen.

11:30 Uhr 

Jeden Dienstag um diese Zeit startet die Videokonferenz. In jeder Woche muss dazu jemand anders die sogenannte Blattbesprechung durchführen. Auch wir Volontäre sind mal dran. Es geht darum, negative oder auch besonders positive Punkte, die einem in der Zeitung in der letzten Woche aufgefallen sind, anzusprechen. So haben wir Volontäre schon einmal zum Thema soziale Medien eine Blattbesprechung gemacht. Neben der Blattbesprechung gibt es jeden Mittag aber auch die ganz normale Themen-Besprechung zu allen Seiten. Dann wird ausgewählt, welche Themen weit oben ins Online-Ranking kommen; also welche Geschichten online auf unserer Homepage stehen und auf welchen Platz sie kommen. Außerdem klären wir, welche Themen auch für Facebook oder Instagram interessant wären. Alle Kanäle können auch wir Volontäre nutzen und uns kreativ ausleben.

12:00 Uhr 

Jeden Montag um diese Zeit startet die Ideenkonferenz. Kein Terminjournalismus, sondern mehr Fokus auf eigene Geschichten ist dabei das Ziel. Außerdem hilft die Ideenkonferenz auch im gefürchteten Sommerloch. Wir Volontäre schlagen jeden Montag zwei Ideen vor, genau wie alle anderen Ressorts. Die Top-5-Ideen werden gemeinsam ausgewählt und sollten in den nächsten zwei Wochen umgesetzt werden.

14:00 Uhr 

Gut gestärkt von der Mittagspause geht’s wieder zurück an den Schreibtisch. Zu dieser Zeit ist auch meistens schon die E-Mail mit der Blattplanung im Postfach. Aus dieser geht hervor, welche Themen an welcher Stelle online aufbereitet werden und welche Artikel einen Teaser auf der Titelseite bekommen.

16:30 Uhr 

Bis zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Redakteure mit ihren Themen beschäftigt. Sei es die Recherche, Termine oder bereits das Ausformulieren der Texte. Wer Umbruch hat, also kurz vor Redaktionsschluss die Seiten nochmal auf Formfehler überprüft, sollte jetzt schon einmal die Augen offen halten. Gibt es Lücken? Sind alle Text-Teaser da? Kann schon etwas online gehen oder auf Social Media gestellt werden?

17:00 Uhr 

Wir nähern uns der Zielgeraden. Die meisten Seiten sind jetzt schon so gut wie fertig und es kann gelesen werden. Dabei lesen die Redakteure die Seiten ihrer Kollegen, um Texte auf Fehler zu untersuchen. Manchmal gibt es von den Kollegen noch wertvolle Tipps zu Satzformulierungen oder besseren Titeln.

17:30 Uhr 

Fast geschafft! Der Umbruch, also die letzte Überprüfung der Seite, ist jetzt in der heißen Phase, da die Seiten vermutlich alle fertig sind. Der ein oder andere Feinschliff wird noch getan, die Ausgabe für den nächsten Tag ist aber so gut wie fertig.

18:00 Uhr 

Wenn jetzt kein Termin mehr ansteht – Abendtermine sind keine Seltenheit – können wir den Feierabend einleiten. Ab jetzt sind die Kollegen des Spätdienstes dran. Die überprüfen ein letztes Mal alle Seiten und schicken sie zur Belichtung in die Technik. Von dort aus gehen die Seiten dann zum Druck raus.